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Bayer Leverkusen: Titelträume nach Sieg gegen St. Pauli ins Wanken

Veröffentlicht von Lukas Schattenberg    An 28 Sep 2025    Kommentare(0)
Bayer Leverkusen: Titelträume nach Sieg gegen St. Pauli ins Wanken

Ein knapper Triumph, der Fragen aufwirft

Im Millerntor-Stadion gelang Bayer Leverkusen ein 2:1 gegen den FC St. Pauli, doch das Ergebnis wirkt wie ein Sechser im Lotto. Edmond Tapsoba nutzte einen Fehler nach einer Grimaldo-Freistoßvorlage, und Ersatzspieler Ernest Poku setzte den Sieg in der 58. Minute mit seinem ersten Ballkontakt. Auf den ersten Blick ein Sieg – doch das Bild wird schnell trüber, wenn man die Verletzungsserie betrachtet.

Kapitäne und Schlüsselspieler fielen aus. Robert Andrich musste zur Halbzeit aufgrund von Adduktorenproblemen das Feld verlassen, während Patrik Schick nach seiner Einwechslung im 89. Minute eine Kniesehnenzerrung meldete. Beide stehen nun zur Untersuchung, und Trainer Kasper Hjulmand gab zu, dass er noch keine Klarheit über den Schweregrad hat. Der Ärger über die Situation ist spürbar, aber die Pressekonferenz durfte nicht von der knappen Partie ablenken.

Warum die Klasse der Werkself aktuell nicht stimmt

Nur fünf Punkte aus vier Spielen – das ist das aktuelle Bilanzbild der Champions. Ein einziger Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage lassen die Mannschaft auf Platz 11 zurück. Die Bilanz von acht Treffern und sieben Gegentreffern verdeutlicht ein offensives Potential, das zwar vorhanden ist, aber durch defensive Schwächen ausgeglichen wird.

Gegen ein frisch befördertes St. Pauli, das mit 7 Punkten bereits auf Platz fünf rangiert, zeigte sich die Diskrepanz klar. St. Pauli dominierte oft die ersten Chancen, setzte die Leverkusener kaum unter Druck und erzielte über das Mittelfeld mehr Ballbesitz. Das Ergebnis wirft die Frage auf, ob Leverkusen seine Titelambitionen bereits verspielt hat, weil die Qualität nicht mehr überzeugend wirkt.Hjulmands Eingeständnis, dass das Team Zeit zum Aufbau brauche, während gleichzeitig jedes Spiel über Punkte entscheiden müsse, bringt die Realität auf den Punkt. Unter der neuen dänischen Führung ist die Mannschaft im Umbau, doch die Erwartungen nach dem Triumph der Vorjahre lassen wenig Raum für Geduld.

Die Verletzungen von Andrich und Schick bedeuten nicht nur den Verlust von Führung und Torinstinkt, sondern auch einen Rückschlag für die taktische Flexibilität des Trainers. Ohne Andrich fehlt die zentrale Präsenz im Mittelfeld, die das Pressing koordiniert, während Schick der Haupttorjäger war, der bislang fast jedes Spiel mit mindestens einem Treffer beeinflusst hat.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Leverkusen in der Lage ist, das Defizit zu kompensieren. Die Konkurrenz – insbesondere Bayern München – fährt bereits mit einem komfortablen Vorsprung an. Für die Werkself bedeutet jeder weitere Punkt ein kleiner Aufschwung, doch die Kluft zu den Tabellenführern bleibt groß.

Ein Blick nach vorne: Sollten die Scans von Andrich und Schick positive Nachrichten bringen, könnte das Team endlich wieder zu seiner gewohnten Form finden. Andernfalls könnte die Saison zu einem langen Kampf um die Platzierung jenseits des Titelrennens werden. Die Fans behalten die Hoffnung, doch die Realität nach dem Sieg gegen St. Pauli lässt das Bild der Titelträume deutlich dunkler erscheinen.