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Lauchringen: Jugendliche schlagen 18-Jährigen auf Spielplatz – Polizei sucht Zeugen

Veröffentlicht von Lukas Schattenberg    An 7 Sep 2025    Kommentare(0)
Lauchringen: Jugendliche schlagen 18-Jährigen auf Spielplatz – Polizei sucht Zeugen

Angriff in der Nacht: Was in Lauchringen passiert ist

Mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr am frühen Sonntagmorgen (27. Juli 2025), ist es auf dem Spielplatz „Im Greut“ in Lauchringen zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen. Ein 18-Jähriger wurde nach einem verbalen Streit erst beleidigt und dann ins Gesicht geschlagen. Der erste Angreifer, etwa 1,70 Meter groß mit braunen oder dunkelblonden Haaren, suchte sofort das Weite.

Wenige Augenblicke später tauchte ein zweiter Jugendlicher auf – größer, rund 1,80 Meter, mit lockigen Haaren. Er schlug mehrfach auf den bereits verletzten jungen Mann ein und flüchtete anschließend ebenfalls. Das Opfer trug leichte Verletzungen davon und wurde zur weiteren medizinischen Abklärung in ein Krankenhaus gebracht.

Die Polizei spricht von zwei bislang unbekannten Jugendlichen, die unabhängig voneinander zugeschlagen haben sollen. Ob die beiden sich kannten oder abgestimmt gehandelt haben, ist offen. Auch ob Alkohol oder andere Einflüsse eine Rolle spielten, ist derzeit nicht bekannt.

Der Tatort liegt in einem Wohnumfeld, wo sich am Wochenende nachts öfter kleine Gruppen treffen. Wer zur Tatzeit in der Nähe war – zu Fuß mit dem Hund, auf dem Heimweg von einer Feier oder mit dem Fahrrad – könnte Wichtiges bemerkt haben, ohne es damals einordnen zu können.

Zeugenaufruf, Ermittlungen und was jetzt wichtig ist

Der Polizeiposten Tiengen führt die Ermittlungen. Hinweise nimmt die Dienststelle unter 07741 8316 283 während der Geschäftszeiten entgegen. Außerhalb dieser Zeiten ist die Polizei in Waldshut rund um die Uhr unter 07751 8316 531 erreichbar. Jede Beobachtung kann helfen – auch kleine Details.

Worauf es ankommt? Details zu Aussehen, Kleidung, Sprache, Richtung der Flucht. Hatte einer der Jugendlichen ein markantes Kleidungsstück, etwa eine Kappe, helle Sneaker oder einen auffälligen Hoodie? Gab es Begleitpersonen, wartende Freunde in der Nähe oder ein Fahrrad/Roller? Manchmal sagt auch ein einzelner Satz etwas über Herkunft, Szene oder Umfeld aus.

Die Ermittler werden die Spuren am Tatort auswerten, mögliche Laufwege abgleichen und Zeugen aus dem Umfeld befragen. Erfahrungsgemäß prüfen Beamte auch, ob in der Umgebung Kameras von Häusern, Geschäften oder Parkplätzen Bilder aufgezeichnet haben, die zur Tatzeit etwas zeigen könnten. Wer eine private Kamera am Grundstück betreibt und in dieser Nacht Auffälliges aufgezeichnet hat, sollte sich melden.

Das Geschehen selbst passt leider in ein bekanntes Muster: Ein verbaler Konflikt kippt plötzlich in Gewalt. Gerade nachts, wenn Gruppen unterwegs sind, reichen ein paar harte Worte, ein Missverständnis oder eine Provokation – und es wird handgreiflich. Nicht jeder, der danebensteht, greift ein. Aus Angst, aus Unsicherheit oder weil die Lage unübersichtlich ist. Umso wichtiger sind nachträgliche Hinweise.

Rechtlich bewegt sich der Fall im Bereich der Körperverletzung. Kommen mehrere Schläge oder eine gemeinschaftliche Tat zusammen, können die Konsequenzen deutlich schwerer wiegen. Da bei beiden Angreifern von Jugendlichen die Rede ist, würde im Fall einer Identifizierung das Jugendstrafrecht greifen. Das zielt auf Erziehung, hat aber je nach Tat und Vorgeschichte spürbare Konsequenzen – von Auflagen über Sozialstunden bis zu Arrest.

Für Zeugen gilt: Notizen machen, solange die Erinnerung frisch ist. Uhrzeit, Ort, Personenbeschreibung, wörtliche Zitate – je genauer, desto besser. Fotos oder Videos, die zufällig entstanden sind, sollten unverändert gesichert und der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Bitte keine sensiblen Aufnahmen in sozialen Netzwerken teilen; das erschwert Ermittlungen und kann Betroffene zusätzlich belasten.

Auch wer nur die Minuten davor beobachtet hat – etwa eine Gruppe am Spielplatz, eine laute Diskussion, eine Person, die rennend den Bereich „Im Greut“ verlassen hat – ist wichtig. Taxi- und Lieferfahrer, Nachtschicht-Pendler, Anwohner mit offenem Fenster: Oft sind es diese scheinbar beiläufigen Beobachtungen, die später das Puzzle schließen.

Die Polizei bittet außerdem Personen, die an dem vorangegangenen Wortgefecht beteiligt waren, sich zu melden. Es ist normal, dass sich Wahrnehmungen unterscheiden. Mehrere unabhängige Aussagen helfen, den Ablauf sauber zu rekonstruieren: Wer stand wo? Wer hat welche Worte benutzt? Wann hat die Situation gekippt?

Für das Opfer ist die körperliche Verletzung offenbar leicht – die psychische Belastung nach so einem Übergriff ist es oft nicht. Betroffene berichten von Schlafproblemen, Unsicherheit an vertrauten Orten oder Schreckmomenten im Alltag. Wer Ähnliches erlebt, sollte sich Hilfe holen – bei Familie, Freunden, Beratungsstellen oder dem Hausarzt. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Schritt, damit es besser wird.

Und für die Nachbarschaft? Sicherheit entsteht dort, wo Menschen hinschauen, ohne zu dramatisieren. Gut beleuchtete Wege, klare Regeln für Treffpunkte, respektvoller Umgang – einfache Dinge, die wirken. Niemand will den Spielplatz abends sperren. Aber jeder will, dass junge Leute und Anwohner denselben Ort ohne Angst nutzen können.

Wichtig zum Mitschreiben: Wer Hinweise hat, erreicht den Polizeiposten Tiengen unter 07741 8316 283 (Geschäftszeiten) und die Polizei Waldshut rund um die Uhr unter 07751 8316 531. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Beobachtung relevant ist: Anrufen. Die Beamten entscheiden, was passt – und oft sind es genau diese kleinen Mosaiksteine, die am Ende zur Aufklärung führen.